Montag, 22. Juli 2013

Die Sparkasse bietet praktische Tipps zum Ausbeuten von Arbeitern in Südostasien

Den Sparkassen traut man ja ob ihres sonstigen Auftretens kein so wirklich heuschreckenhaftes Verhalten zu. Wer dieses Bild zerstört haben will, sollte beim nächsten Besuch in einer Sparkassenfiliale mal nach dem Magazin "AUSSENWIRTSCHAFT" fragen. Dem "Magazin der Sparkassen-Finanzgruppe für internationale Märkte", so die Selbstbeschreibung (gibt es kostenlos, keine Sorge).
Das Thema dieser Ausgabe (Heft 3 / 2013) behandelt schon auf dem Cover das Thema "Südostasien im Fokus" und gibt im Untertitel die Empfehlung: "Länder wie Thailand und Vietnam bieten sich als Investitionsstandorte an. Die Löhne sind oft niedriger als in China."
Whait what? Noch niedrigere Löhne als in China? Wir kriegen die das denn hin? Die eigentliche Antwort wäre ekelhafteste Ausbeutung und Kinderarbeit. In Vietnam knapp 16 % der Kinder in Thailand etwa 13 %.

Was fällt dem Magazin da zum Thema Vietnam ein? Chefradakteur Thomas Stoll z.B. das hier: "Produzierende Unternehmen loben die niedrigen Löhne [...] lediglich als Absatzmarkt ist Vietnam trotz seiner 90 Millionen Einwohner noch weniger attraktiv als Thailand".
Ich fass das mal kurz zusammen: "Alle arm, arbeiten aber für wenig Geld". Super.

Aber widmen wir uns dem Artikel, denn es wird noch besser: "Als Produktionsstandort zum Beispiel für Unternehmen der Textilbranche sind die Länder Südostasiens bereits seit Jahren unverzichtbar."
Na die Textilbranche sollte man sich ja auch unbedingt zum Vorbild nehmen.
Oder: "Als Pluspunkte nennt der AHK Chef [...] die ausgeprägte Servicementalität der Bevölkerung". Klar - die sind bestimmt sehr entgegenkommend bei den Gehalts... ähh... "verhandlungen".

Bleiben wir beim Vietnam: "Dennoch habe Vietnam eine Reihe von Standortvorteilen zu bieten. So liege das Lohnniveau für Arbeiter deutlich unter dem von China und Thailand". Fleißige Arbeiter gebe es in großer Zahl".
Achso die sind also alle arm und schuften sich auch für Mini-Löhne tot. Richtig zusammengefasst?

So kann man beim Besuch der lokalen Sparkasse also praktische Tipps zum Ausbeuten von Arbeitnehmern bekommen. Warum nicht mal in Vietnam. Es werden aber auch schon deren lohnmäßig direkte Konkurenten vorgestellt, falls die Arbeiter in Vietnam und Thailand auf einmal unverschämt hohe Löhne fordern. Myanmar, Laos und so weiter.
Einfach nur pervers und zynisch.

Wer sich jetzt auf die Suche nach einer alternativen Bank begeben will, sollte sich diesen Beitrag auf utopia.de durchlesen. Dort gibt es auch weitere Gründe für den Wechsel zu einer der nachhaltigen Banken.
Auch attac hatte da mal was zu.

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